Rekordabsatz im ersten Quartel 2023

Wärmepumpen-Rekordabsatz im ersten Quartel 2023

Ein Blick in die Statistik für das erste Quartal 2023 zeigt, dass sich die rasante Entwicklung fortsetzt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden um 4.662 mehr Wärmepumpen verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt lag der Absatz bei 14.986 Stück. Der Anteil der Luft-/Wasserwärmepumpe liegt bei nahezu 90 Prozent. Bei den Brauchwasserwärmepumpen beträgt der Zuwachs 86,78 Prozent! Hier wurden 2023 im ersten Quartal 3.390 Stück verkauft, im Vorjahr waren es 1.815 Stück. Allerdings bleibt das Ergebnis nach dem ersten Halbjahr abzuwarten. Möglicherweise haben Großhändler für geplante Aktionen eine größere Menge eingelagert.

Früher am Ziel

Im Klimaschutzabkommen von Paris im Jahr 2015 wurde als globales Ziel eine „dekarbonisierte Gesellschaft“ festgelegt. Sollen fossile Energieträger keine Rolle mehr spielen, braucht es in Österreich bis 2040 rund 1,2 Millionen Wärmepumpen. Laut der 2015 erstellten Roadmap wurde für 2030 erwartet, dass 60.000 Wärmepumpen in den Markt gebracht werden. Rechnet man nun die aktuellen Zahlen hoch, wäre dieser Wert bereits für Ende 2023 in greifbarer Nähe – wovon allerdings nicht auszugehen ist.

Ausbau der Kapazitäten

Viele Heizungshersteller investieren derzeit in die Ausweitung ihrer Produktionsstandorte in und rund um Österreich oder ergänzen ihr Portfolio um Wärmepumpen. Dadurch sind in Kürze große Mengen und ausreichend Geräte verfügbar, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Es bleibt abzuwarten, ob und in welchem Ausmaß diese teils massive Produktionssteigerung Auswirkung auf die Preisentwicklung nimmt.

Förderungen und Vorschriften

Die Förderungen in Österreich sind bis Ende 2024 in der derzeitigen Form gesichert. Würde das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG), das den Umstieg von alten fossilen Heizungen auf moderne, klimafreundliche Alternativen regelt, beschlossen, würden die Förderungen nicht nur für zwei, sondern für 30 Jahre gesichert. Im Hinblick auf die F-Gase-Verordnung des europäischen Parlaments ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Konsumentinnen und Konsumenten entsprechend zu informieren. Alle Wärmepumpen, die bereits verbaut sind oder heuer gekauft werden, müssen nicht frühzeitig aufgrund des verwendeten Kältemittels ausgetauscht werden.

Ausbildung als Schlüsselfaktor

Ein großer Hebel, um die große Nachfrage bedienen zu können, sind neben der Produktverfügbarkeit vor allem spezialisierte Fachkräfte. Für Installateure bieten sowohl der Wärmepumpenverband als auch Bildungseinrichtungen wie das WIFI oder das AIT - Austrian Institute of Technology, verschiedene – modulare – Zusatzausbildungen an. Der Bedarf an qualifizierten Wärmepumpeninstallateuren ist hoch und wird mit steigendem Absatz noch weiterwachsen. Die Kundendienste müssen gut geschult sein, um etwa die im EHPA Gütesiegel-Reglement (siehe waermepumpe-austria.at/guetesiegel) vorgeschriebene Reaktionszeit einhalten zu können.

Weiterbildungsangebot

In den Kursen beziehungsweise in den einzelnen Modulen stehen etwa die Grundlagen der Wärmepumpentechnik, die Komponenten von Wärmepumpen, die Funktionsweisen von Kältekreisläufen sowie Kältemittel oder die richtige Planung auf dem Ausbildungsplan. Ebenso werden die gültigen Vorschriften, Gesetze und Normen für die Ausstellung der erforderlichen Bestätigungen vermittelt. Kurzentschlossene können beispielsweise am 12. Juni den Wärmepumpenkurs mit Kategorie II-Zertifizierung am AIT starten. Nach der Kategorie II zertifiziertes Personal ist berechtigt zur Installation, Instandhaltung, Wartung und zur Rückgewinnung des Kältemittels bei Anlagen mit einer Füllmenge unter drei Kilogramm beziehungsweise bei hermetisch geschlossenen Systemen mit weniger als sechs Kilogramm. Das entspricht je nach Kältemittelart und Bauweise der Wärmepumpe bzw. Klimaanlage bis ca. 20 kW Kälte- bzw. Heizleistung. Ebenfalls am 12. Juni starten am AIT die Module „Planung, Errichtung und Wartung von Wärmepumpen“ und „Systemtechnik Wärmepumpe“, das mit „Akustikplanung bei Wärmepumpen“ erweitert werden kann. Weitere Informationen und Anmeldung unter waermepumpe-weiterbildung.at. Informationen rund um die Weiterbildung sind auf der Verbandshomepage unter waermepumpe-austria.at/weiterbildung-und-qualifizierung zu finden.

Verbandspräsident Richard Freimüller
Verbandspräsident Richard Freimüller, Foto: WPA

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