Wärmepumpe ist beste Option für Ausstieg aus Gas in Wien
Der vor kurzem veröffentlichte Bericht des Forums Wissenschaft&Umwelt sagt es ganz klar: Die Wärmepumpe in Kombination mit Geothermie ist die beste technische Option für einen Ausstieg aus Erdgas in Wien.
In einer klimaneutralen Zukunft ist kein Platz mehr für Kohle, Öl und Gas. Darüber herrscht in der Gesellschaft, der Wissenschaft und der Politik weitgehende Einigkeit. Zahlreiche NGOs, Thinktanks und Forschungsinstitute beschäftigen sich daher mit der Frage, wie der Übergang von der fossilen Vergangenheit hin zu einer erneuerbaren Zukunft gelingen kann.
Das Forum Wissenschaft & Umwelt, ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern mit Sitz in Wien, hat sich in seinem unlängst veröffentlichten Bericht „Raus aus Fossil“ mit dem Ausstieg aus Gas als Energieträger für die Bundeshauptstadt Wien beschäftigt. Darin werden auf Basis des Verbrauchs und Einsatzes von Gas in den verschiedenen Sektoren, Strategien, Best-Practice-Beispiele und Technologien diskutiert, mit denen ein rascher Ausstieg aus fossilem Gas möglich ist.
In diesem Bericht zeigt sich, dass der mit Abstand größte Anteil am energetischen Endverbrauch an Gas mit 85 % auf Raumheizung, Warmwasserbereitung und Kochen entfällt, und das mit sehr hohen Verlusten bei der Umwandlung von Gas in nutzbarer Endenergie wie Wärme. Ganze 22 % der Energie, die im Gas steckt, geht dabei verloren. Der Umwandlungseinsatz beträgt rund 38 Petajoule, der gesamte Umwandlungsausstoß rund 30 Petajoule, womit sich Umwandlungsverluste in Höhe von rund 8 Petajoule bezogen auf den Umwandlungseinsatz ergeben.
Bei der Evaluierung verschiedenster Möglichkeiten für den Ersatz von fossilem Gas als Energieträger kommt der Bericht zum Schluss: „Die besten technischen Optionen für einen Ausstieg aus Erdgas [im Bereich Raumwärme, Warmwasserbereitung] bestehen wohl in einer Kombination aus Wärmepumpen und Geothermie mit saisonalen Wärmespeichern, Anergienetzen oder auch Nahwärmenetzen als Ergänzung zu der noch ausbaufähigen Fernwärme. […] Der Sektor Sachgüterproduktion weist auch für Klimaanlagen einen Gasverbrauch (4 Terajoule) aus. Dieser Anteil kann mit Sicherheit durch elektrische Geräte substituiert werden. Prinzipiell ist Kühlung auch mit Wärmepumpen bzw. Geothermie möglich.“
Es zeigt sich also auch in diesem Bericht recht deutlich, dass der Wärmepumpe bei der Wende hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung eine zentrale Rolle zukommt.