Erneuerbaren-Branche weist Forderung nach Technologieoffenheit im EWG zurück

Erneuerbaren-Branche weist Forderung nach

Technologieoffenheit im EWG zurück

Die Allianz für Grünes Gas (Vereinigung Österreichischer Kessel- und Heizungsindustrie und die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) fordert mehr Technologieoffenheit im Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) und einen Ausbau von Grünem Gas, auch für Privathaushalte. Die Gaswirtschaft stützt sich in ihrer Argumentation unter anderem auf einen Vergleich mit dem Entwurf des deutschen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dessen 65 Prozent Erneuerbaren-Regelung für neue Heizungen.

Mehrere Vertreter der österreichischen Erneuerbaren-Branche wurden um ihre Einschätzung dazu gebeten, so auch Verbandspräsident Richard Freimüller:

„Wer Technologieoffenheit fordert, will nichts verändern"

Richard Freimüller zeigt sich nicht vom Vergleich mit dem GEG-Entwurf überzeugt: „Der deutsche GEG-Entwurf ist meiner Meinung nach ein Fehlentwurf. Damit nähern wir uns der Energiewende um keinen Millimeter, sondern bleiben stehen, wo wir sind – beim Verbrauchen von Gas." Die geplanten 65 Prozent Erneuerbare seien mit einer kleinen Wärmepumpe machbar, aber danach habe man immer noch „das Gas am Hals". Das sei der falsche Weg.

„Wer Technologieoffenheit fordert, will nichts verändern. So werden VerbraucherInnen verunsichert, die dann damit rechnen, dass sie grünes Öl und Gas bekommen. Die Personen, die Grünes Gas propagieren, wissen genau, dass es für das Heizen nie kommen wird", betont der Präsident vom Verband Wärmepumpe Austria.

Österreich könne sich Grünes Gas für die Raumwärme auch gar nicht leisten, „das wäre eine vertane Chance". Es gäbe bereits andere Lösungen und so würde man deren Anwendung in die Zukunft verschieben. Denn: „Die Idee vom Grünen Gas schaut im Hier und Jetzt nur gut aus, weil man nichts ändern müsste."

Den Einsatzort von Grünem Gas sieht Freimüller in Hochtemperaturbereichen, Fabriken, und ähnliche Anwendungen, für E-Fuels im Bereich des Schwerverkehrs, für Schiffe und Co. Aber nicht beim Heizen: „Dort ergäbe sich ein Wirkungsgradverlust. Selbst wenn wir in Österreich so viel Ökostrom hätten, dass wir nicht wüssten, wohin damit, wären alle anderen Lösungen – ob Elektroauto oder Wärmepumpen – günstiger und gescheiter."

 

Lesen Sie den vollständigen TGA-Beitrag mit den Interviews von Vertretern der österreichischen Erneuerbaren-Branche, einen groben Vergleich zwischen dem österreichischen und deutschen Gesetzesentwurf sowie zentralen Argumenten gegen mehr Technologieoffenheit im EWG.

Hier lesen Sie den OÖN-Beitrag Kesselerzeuger und Wärmepumpe Austria im Clinch

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